Von Burg zu Burg I (15.05.2010)
Am 15. Mai fand die erste Exkursion im Rahmen des „Exkursionszyklus Burgen“ statt, der die Teilnehmer in vier Exkursionen mit den Burgen der Region bekannt machen sollte, zumal die Burg des Grafen von Isenberg sozusagen den „Aufmacher“ für die Sonderausstellung des Landesmuseums „Aufruhr 1225“ geben konnte.
Diese erste Führung fand unter der sachkundigen Leitung von Dr. Stefan Leenen statt.
Die erste Exkursion führte dann auch konsequenterweise zu den Burgen Altendorf und Isenburg – dort wo Alles begann. Die Burg Altendorf wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichtet. Die Ruine der Burg Altendorf steht auf einer Halbinsel südlich der Ruhr im Essener Stadtteil Burgaltenburg. Sie ist eines der seltenen Beispiele einer Höhenwasserburg und zugleich der größte erhaltene Wohnturm − auch Donjon genannt − zwischen Rhein und Weser. Sie gehörte zur Vogtei des Grafen von Isenberg. Bis 1180 sind drei Höfe im Umkreis der Burg entstanden. Die „Herren von Altendorf“. waren von niederem Adel und als “Droste” für die Küche der Essener Fürstäbtissin und den Essener Markt zuständig. Von der Burg stehen heute noch die Wehrmauern und der Burgturm, der im Innenbereich seiner Wände und Decken verlustig gegangen ist. Über eine moderne Wendeltreppe erreicht man jedoch die Turmzinnen von denen man einen herrlichen Ausblick auf das Ruhrtal genießen kann. Die Burgruine wird heute nicht nur als archäologische Stätte sondern auch als Veranstaltungsort für Events aller Art genutzt. Die Isenburg wurde für Graf Arnold von Altena (1173 – 1209) auf dem Isenberg westlich der Stadt in den Jahren 1193 bis 1199 errichtet. Die Burg bestand aus der so genannten Ober- und der Unterburg, die jeweils ca. 120 m lang waren und sich über den Kamm des Isenberges erstreckten. Auf der Burg fand damals intensive Eisenverhüttung statt. Der Sohn Graf Arnolds nahm 1217 den Namen Friedrich von Isenberg (1193 – 1226) an und nahm die Burg in seinen Besitz. Er tötete 1225 seinen Onkel zweiten Grades, den Erzbischof Engelbert I von Köln. In der Folge verhängte Kaiser Friedrich die Reichsacht und der Papst den Kirchenbann über den Isenberger. Die Isenburg wurden daraufhin von Truppen des neuen Kölner Erzbischofs Heinrich von Molenark belagert und teils bis auf die Grundmauern geschleift. Da von wenigen Ausnahmen abgesehen nur noch Keller der Nachwelt erhalten sind und im Boden stecken, handelt es sich um ein sog. Bodendenkmal. Innerhalb der Ruinen wurde im 19. Jahrhundert das Landhaus Custodis errichtet.
Burgen und Helden – das hat irgendetwas miteinander zu tun. Deshalb führte der Weg die Teilnehmer, nachdem sie die Fragmente alter Burgenherrlichkeit in Altendorf und an den Resten der Isenburg kennengelernt hatten, in das Industriemuseum der Henrichshütte in Hattingen zur Ausstellung Helden. Auf 1.200 Quadratmetern Ausstellungsfläche zeigt die Ausstellung Helden von der Antike bis zur Gegenwart. Rund 850 Exponate erzählen Geschichten von Machern und Medien, von Arbeitern und Unternehmern, religiösen Vorbildern, gefeierten Sportlern und engagierten Helfern. Das Spektrum reicht von alten Helden aus der griechischen Mythologie, der Ritterrüstung der Helden des Mittelalters bis zu Helden der Neuzeit, solchen die sich dafür hielten oder dafür gehalten wurden. Ein Blick nach draußen auf die alten, imposanten Industrieanlagen erinnerte daran, dass viele unbekannte und unbenannte Helden des Alltags zur ehemaligen wirtschaftlichen Blüte des Ruhrgebietes beigetragen haben.